Hecke des Grauens - Kirschlobeer

Bild: BUND.net

Der Kirschlorbeer ist eine immergrüne Zierpflanze, die schnell wächst, trockene Sommer gut verträgt und ursprünglich aus Kleinasien stammt. Trotz seiner Beliebtheit bringt der Kirschlorbeer erhebliche ökologische Risiken mit sich und ist deshalb auf der nationalen Liste der potentiell invasiven Pflanzen aufgeführt. In der Schweiz ist der Verkauf von Kirschlorbeer bereits verboten.

Das sind die ökologischen Risiken des Kirschlorbeers:

1. Verdrängung heimischer Arten:

Der Kirschlorbeer ist sehr konkurrenzstark. Da er giftig ist, scheuen viele Tiere davor, ihn zu fressen, so dass er sich immer weiter ausbreiten kann. Besonders im Wald ist das ein Problem. Häufig wird der Kirschlorbeer-Grünschnitt dort entsorgt und kann sich ungehindert ausbreiten und heimische Sträucher und Krautpflanzen verdrängen.

2. Geringer ökologischer Nutzen:

Der Kirschlorbeer gibt nur wenigen einheimischen Tieren Nahrung oder Lebensraum. Die Blüten bieten wenig Nektar und Pollen für Wildbienen oder Schmetterlinge. Seine Blätter sind für Raupen oft giftig oder ungenießbar. So leistet der Kirschlorbeer keinen Beitrag gegen das Insektensterben.

3. Giftigkeit:

Alle Pflanzenteile des Kirschlorbeers enthalten giftige cyanogene Glykoside (Blausäure). Besonders die Beeren können für Kinder und Haustiere gefährlich sein. Auch bei der Gartenarbeit ist Vorsicht geboten, da das Schneiden reizende Stoffe freisetzen kann.

4. Aufwändige Entsorgung:

Der Kirschlorbeer verrottet sehr schlecht. Wegen der Blausäure ist das Schnittgut nicht für den Kompost zu empfehlen. Der Kirschlorbeer-Schnitt sollte deswegen in kommunalen Wertstoffhöfen entsorgt werden.

Leider haben fast alle Gartenmärkte den Kirschlorbeer noch im Sortiment, ohne auf die Risiken hinzuweisen. Dabei gibt es heimische und ökologisch wertvolle Alternativen zum Kirschlorbeer.

 

Sieben Alternativen zum Kirschlorbeer:

  • Liguster (Ligustrum vulgare): Halbimmergrün (Abwurf der Blätter je nach Wintertemperaturen), mit Blüten für Insekten und Beeren für Vögel. Robuste, vielseitige Heckenpflanze.
  • Hainbuche (Carpinus betulus): Als dichte, schnittverträgliche Heckenpflanze ideal für Sichtschutz. Bietet Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten.
  • Berberitze (Berberis vulgaris): Anspruchsloser, dornenbewehrter, heimischer Strauch mit schönem Herbstlaub. Bietet Schutz und Nistplatz für Vögel und Lebensraum für zahlreiche Insekten.
  • Weißdorn (Crataegus monogyna): Pflegeleichter, dornenbewehrter Strauch, gute Bienenweide. Nektar- und Pollenlieferant und Raupenfutter für zahlreiche Schmetterlingsarten. Perfekt für Vögel.
  • Feldahorn (Acer campestre): Gut schnittverträglich. Bietet Nahrung für Insekten und Deckung für Kleintiere.
  • Roter Hartriegel (Cornus sanguinea): Mit schönen roten Zweigen, weißen Blüten und dunklen Beeren ein echter Hingucker und ökologisch wertvoll.
  • Kornelkirsche (Cornus mas)Blüht früh im Jahr, ist robust und die Früchte können von Tieren und Menschen gegessen werden.

Der Kirschlorbeer mag auf den ersten Blick als pflegeleichte und immergrüne Pflanze attraktiv erscheinen, doch seine negativen ökologischen Auswirkungen überwiegen. Wenn Sie einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten möchten, können Sie bei Gartenhecken auf heimische Gehölze, Wildstauden, und Pflanzen setzen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch einen echten Nutzen für Insekten, Tiere und unser Ökosystem bieten.