Vogelkundliche Wanderung um den Ilkerbruchsee 01.05.2022

Bericht: Ronja Schwenkler

Nachdem uns Corona die letzten beiden Jahre einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, konnten wir dieses Jahr zum Glück wieder wie gewohnt Exkursionen durchführen. So durfte ich am 1. Mai zum ersten Mal die Vogelexkursion leiten – im Ilkerbruch. Erwartet hatte ich so in etwa fünf bis zehn Teilnehmende, und plötzlich standen dann sogar 23 vor mir. Welch eine positive Überraschung, dass die Ankündigung in der Tageszeitung um 7 Uhr in der Frühe so viele Interessierte in die Natur gelockt hatte!
Empfangen wurden wir vom Gesang der Nachtigall. Auf dem See war es eher ruhig, einige Höckerschwäne, Reiherenten und am Ufer auch ein paar Kraniche. An der ersten Kreuzung beobachteten wir ein Schwarzkehlchen, eine Goldammer und einen Kiebitz. In der Nähe des Turms sang der Feldschwirl, und wir sahen eine Rohrammer. Die ganze Runde über begleitete uns der Gesang der Dorngrasmücke, der sich zu meiner Freude bei einigen der Teilnehmenden einprägte. Wenn auch die selbst improvisierten Vogelimitationen wohl eher zu Belustigung der Gruppe als zur Einprägung der gehörten Vogelstimmen führten, so hatte anscheinend wenigstens der Merkspruch „He-da-Sie-da-gehen-Sie-mal-weg-da“ geholfen. ;)
Aufgrund der großen Gruppe und der wenigen Wasservögel verzichteten wir dieses Mal auf das Beobachten mit Spektiv. Dafür halfen jedoch einige Teilnehmende eifrig bei der Sichtung versteckter Gesangskünstler im Geäst, sodass wir mit den Ferngläsern viele Singvögel beobachten konnten. Am Schluss der Exkursion klapperte auch noch die Klappergrasmücke für uns – Händegeklapper für die vielen gefiederten Gesangskünstler und die zahlreichen motivierten Exkursionsteilnehmenden!

Artenliste (35 Arten):
Amsel, Bachstelze, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Dorngrasmücke, Eichelhäher, Feldlerche, Feldschwirl, Feldsperling, Fitis, Goldammer, Graugans, Graureiher, Haubentaucher, Höckerschwan, Kiebitz, Klappergrasmücke, Kohlmeise, Kranich, Kuckuck, Mäusebussard, Mehlschwalbe, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Reiherente, Ringeltaube, Rohrammer, Rotkehlchen, Schwarzkehlchen, Silberreiher, Singdrossel, Weißstorch, Zaunkönig, Zilpzalp

Vogelkundliche Wanderung im Ehmener Wald 08.05.2022

Bericht: Ronja Schwenkler

Als ich um 7 Uhr zum Treffpunkt am Lagerfeuerplatz kam, war ich wieder erstaunt, von 17 Teilnehmenden umringt zu werden, die mich erwartungsvoll ansahen. Die Anzeige in der Zeitung hatte erfreulich viele Menschen zu uns gelockt. Einige waren auch schon am vorigen Sonntag im Ilkerbruch dabei gewesen. Wie auch dort begrüßte uns die Nachtigall mit ihrem Gesang aus dem Gebüsch auf der anderen Seite der Straße. Als es losging und wir dem Trampelpfad über die Wiese folgten, merkte ich schnell, dass es schwer werden würde, die Vogelstimmen für alle gut hörbar zu erklären. Im Halbkreis aufstellen war hier nicht möglich. Wir stiegen ein mit den typischen Gesängen von Buchfink und Mönchsgrasmücke. Dann führte ich die Gruppe an den Feldrand, wo ich auf den Pirol hoffte. Dieser tat uns den Gefallen jedoch noch nicht; nur in der Ferne war ein Rotkehlchen zu hören. Als wir weiterliefen und gerade eine Dorngrasmücke im Geäst suchten, ertönte plötzlich der charakteristische Gesang des Pirols. Ein bisschen spät - den Auftritt auf der Bühne vor dem wartenden Publikum hatte er verpasst. Beim Spaziergang durch den Wald begleiteten uns die Rufe der Singdrossel und der schmetternde Gesang des Waldlaubsängers. Zu meiner Freude war sogar eine Hohltaube hören. Während der Exkursion ertönte häufig der zarte, aber sehr charakteristische Gesang des Gartenbaumläufers. Wir blieben mehrfach stehen, damit die Teilnehmenden ihn hören konnten, doch leider hörte der Gartenbaumläufer meist immer gerade dann auf zu singen, wenn ich die anderen um mich versammelt hatte. Zum Glück gelang es mir schließlich aber doch noch, den Gesang zu präsentieren. Einen ebenfalls zarten und sehr hohen Gesang hat das Sommergoldhähnchen, das wir typischerweise bei ein paar Kiefern hörten. Im Röhricht war das Surren des Feldschwirls zu hören, und der Trauerschnäpper sang in seinem angestammten Garten. Ein paar Teilnehmende blieben etwas zurück und warteten geduldig, um ihn auch noch zu sehen bzw. zu fotografieren. Stolz schlossen sie schließlich wieder zu uns auf und zeigten ein Foto dieses hübschen Vogels herum. Am Ende der Exkursion sahen wir auch noch Bluthänflinge in einer Kirsche sitzen. Dann entließ ich die Gruppe, den herrlich sonnigen Sonntag zu genießen.

Artenliste (35 Arten):
Amsel, Baumpieper, Blaumeise, Bluthänfling, Buchfink, Buntspecht, Dorngrasmücke, Drosselrohrsänger, Eichelhäher, Fasan, Feldschwirl, Gartenbaumläufer, Gartengrasmücke, Girlitz, Haussperling, Hohltaube, Klappergrasmücke, Kleiber, Kohlmeise, Kuckuck, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Pirol, Rabenkrähe, Ringeltaube, Rotkehlchen, Schwarzspecht, Singdrossel, Sommergoldhähnchen, Star, Trauerschnäpper, Waldlaubsänger, Weißstorch, Zaunkönig, Zilpzalp

Vogelkundliche Wanderung im Grafhorster Drömling 26.05.2022

Bericht: Eike Bovensmann

Die letzte Vogelexkursion führte uns traditionell wieder in den Grafhorster Drömling. Prägende Vogelart war diesmal der Große Brachvogel! Gleich zu Beginn der Exkursion ließ er seinen wehmütig trillernden Gesang hören. Ein aufmerksamer Teilnehmer entdeckte ein Exemplar dieses hübschen Vogels in der Ferne, wie er mit seinem langen, gebogenen Schnabel auf einer Wiese nach Nahrung stocherte.

Kurz darauf mussten wir wieder stehenbleiben: Ein Konzert aus Mönchsgrasmücke, Zilpzalp und Singdrossel und ließ uns aufhorchen, und zu diesem Ensemble gesellte sich dann auch noch ein Gelbspötter hinzu, den wir an seinen typischen knätschend-quietschenden Lauten erkennen konnten, die er öfters in seinen Gesang einstreute. Zu sehen war von diesen Vögeln keiner, dafür zeigte sich in der Nähe ein Grünfink-Männchen, das durch seine gelblich-grüne Färbung auffiel.

Danach ließen sich zwar einige weitere Stimmen vernehmen, die zugehörigen Vögel blieben aber überwiegend im Verborgenen, was wohl auch durch das leicht regnerische, sehr windige Wetter bedingt war. Im Gegensatz zu den letzten Jahren waren diesmal keine Schwirle zu hören, deren Gesang sonst für dieses Gebiet so typisch ist. Immerhin konnten wir aber je einen Teich- und Sumpfrohrsänger hören.

Später zeigten sich auch die ersten Neuntöter und Schwarzkehlchen. Diese waren dann vor allem gegen Ende der Exkursion wunderschön zu sehen, jeweils sogar auch mit einem Weibchen. Bei einem schwierig zu bestimmenden Vogel in der Nähe der Schwarzkehlchen-Eltern muss es sich um einen ihrer Jungvögel gehandelt haben.

Ein besonderes Erlebnis war die Fütterung eines jungen Kolkraben. Eines der Elterntiere hatte schon zuvor die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, als es einen überfliegenden Seeadler verfolgte und auch vertrieb.

Zwischendurch erfreute uns immer wieder der trillernde Balzruf eines Brachvogels. Ob nur ein einziger Vogel immer wieder seinen Platz wechselte oder es sich schließlich sogar um drei bis vier Exemplare handelte, konnten wir nicht feststellen.

Positiv ist uns auch aufgefallen, dass diesmal wieder viele Feldlerchen zu beobachten waren. Fast die ganze Zeit über begleitete uns ihr fröhlich-melodischer Gesang, was erheblich dazu beitrug, dass wir trotz des etwas unfreundlichen Wetters immer gut gelaunt blieben. Wir freuen uns jetzt schon auf die Wiederholung dieser besonders schönen Exkursion im nächsten Jahr.

 

Artenliste (34)

Kormoran, Kranich, Weißstorch, Graugans, Brandgans, Rohrweihe, Rotmilan, Seeadler, Fasan, Großer Brachvogel, Kuckuck, Feldlerche, Rauchschwalbe, Schwarzkehlchen, Nachtigall, Amsel, Singdrossel, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke, Gartengrasmücke, Zilpzalp, Gelbspötter, Neuntöter, Kohlmeise, Pirol, Star, Rabenkrähe, Kolkrabe, Buchfink, Grünfink, Rohrammer, Goldammer