Vogelkundliche Wanderung um den Ilkerbruchsee 16.04.2023
Bericht: Eike Bovensmann
Die erste Vogelexkursion dieses Jahres führte uns – zehn interessierte Teilnehmer*innen und mich - rund um den Ilkerbruchsee. Sie sollte uns viele unerwartete und spannende Beobachtungen bescheren.
Bereits auf der Fahrt zum Treffpunkt hatten einige Teilnehmer*innen die ersten Kraniche auf den Wiesen neben der Kreisstraße gesehen. Gleich am Treffpunkt in der Beobachtungshütte hielten wir uns lange auf, da wir von dort aus einen tollen Blick auf zahlreiche Wasservögel hatten wie z. B. Schnatter-, Reiher- und Schellenten sowie einen Wintergast, die Löffelente. Ein Rohrammer-Pärchen hielt sich direkt vor uns im Schilfgürtel auf. Auch der Eisvogel flog an uns vorbei. Ein Schwarm Rauchschwalben jagte über dem See nach Insekten.
Während unserer Wanderung zum Aussichtsturm auf der gegenüber liegenden Uferseite hörten wir den Gesang zahlreicher Singvögel wie z.B. Mönchsgrasmücke, Feldlerche und Baumpieper. Auf den Feuchtwiesen hielten sich Graugänse und Kraniche, aber auch Feldhasen und Rehe auf. Hin und wieder ließ sich ein Goldammermännchen mit seinem leuchtend gelben Gefieder blicken.
Erwartungsvoll stiegen wir den Aussichtsturm hinauf - und wir wurden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Wir konnten die ersten Watvögel wie den Kiebitz und die Bekassine beobachten. Zu unserer Überraschung entdeckten wir unter den vielen schwimmenden Vögeln auch Spieß- und Pfeifenten, die auf Ihrem Zug in ihre Brutgebiete im Norden und Osten Europas auf dem Ilkerbruchsee rasteten. Und plötzlich entdeckte ein Teilnehmer zwei Seeadler auf einem Baum, die - wie auf manchen Bestimmungstafeln dargestellt - übereinander saßen. Die Begeisterung war groß. Für die Fotografen unter den Teilnehmern bot sich die Gelegenheit für weitere tolle Fotos.
Begleitet von vielen verschiedenen Vogelgesängen (u. a. Zaunkönig, Kleiber und Fitis) ging es weiter und auf einmal hörten wir ein Quieken in einem Schilfgürtel. Die Erklärung: Eine Wasserralle bewegte sich zwischen den Halmen. Erblicken konnten wir den kleinen „Meister des Versteckens“ aber nicht.
Kurz vor dem Ende unserer Exkursion hielten wir nochmal am Seeufer an, um die Schellenten bei ihrer Balz zu beobachten, die wegen des arttypischen Kopfhochwerfens sehr sehenswert ist (siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=Y5fAEd7aPAU).
Zurück am ersten Aussichtspunkt blickten wir noch einmal über den See, schauten dem Balztanz eines Schwanenpaars zu und unterhielten uns über Vogelgesänge und unsere Beobachtungen.
Am Ende dieser außergewöhnlichen Exkursion stellte ich fest, dass wir trotz des regnerischen und kühlen Wetters fast vier Stunden unterwegs gewesen waren und 47 Vogelarten beobachtet hatten!
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmer*innen für ihre Neugierde, Begeisterung und den interessanten und humorvollen Austausch.
Vogelkundliche Wanderung um den Ilkerbruchsee 01.05.2023
Bericht: Ronja Schwenkler
Die traditionelle Ilkerbruch-Exkursion zog mal wieder viele Teilnehmende an: 19 Interessierte fanden sich um 7 Uhr auf dem Parkplatz ein. Auch die Vögel waren zahlreich, 49 verschiedene Arten konnten wir beobachten oder zumindest hören. Auch einige Highlights waren für uns darunter: ein Turmfalke an der Scheune auf der anderen Straßenseite, eine Bekassine auf einem Pfahl in der Nähe des Storchennests, ein Baumpieper im Singflug sowie Kiebitze und einige Kraniche auf der Wiese. Zusätzlich zu den üblichen Singvögeln ließen sich vom Turm aus unter anderem Wasservögel wie Brandgänse, Pfeifenten und Schnatterenten beobachten. Durch die verschiedenen Habitattypen hat mir der Ilkerbruch dieses Jahr von meinen drei Exkursionen die meisten Arten beschert, und auch mit Abstand die meisten Teilnehmenden. Wir freuen uns über das große Interesse! :-)
Artenliste (49): Amsel, Bachstelze, Baumpieper, Bekassine, Blaumeise, Brandgans, Buchfink, Dorngrasmücke, Drosselrohrsänger, Feldlerche, Feldschwirl, Fitis, Gartenbaumläufer, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Goldammer, Graugans, Graureiher, Grünfink, Haubentaucher, Höckerschwan, Kiebitz, Klappergrasmücke, Kohlmeise, Kolkrabe, Kormoran, Kranich, Kuckuck, Mauersegler, Mäusebussard, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Pfeifente, Rabenkrähe, Reiherente, Ringeltaube, Rohrammer, Rotkehlchen, Rotmilan, Schnatterente, Silberreiher, Singdrossel, Star, Stieglitz, Stockente, Turmfalke, Weißstorch, Zaunkönig, Zilpzalp
Vogelkundliche Wanderung im Ehmener Wald am 07.05.2023
Bericht: Eike Bovensmann
An diesem kühlen und bewölkten Sonntag traf ich mich um 7 Uhr mit vier Teilnehmer*innen am Osterfeuerplatz in Ehmen für eine vogelkundliche Wanderung durch den angrenzenden Wald.
Bereits am Treffpunkt hörten wir die ersten Vögel singen: Amsel, Rotkehlchen, Buchfink und Zilpzalp.
Am Waldrand blieben wir stehen, um eine Gartengrasmücke bei der Nahrungssuche auf einem Baum zu beobachten. Während sie von Zweig zu Zweig hüpfte und Insekten von den Blüten und den frischen Blättern pickte, ließ dieser kleine Vogel seinen lauten Gesang mit flötenden und rauen Tönen erklingen.
Im Wald fiel uns auf, dass für die Jahres- und Tageszeit relativ wenige Vögel sangen, was vermutlich an dem fehlenden Sonnenschein lag. Aber immer dann, wenn wir an einer Wiese vorbeikamen, konnten wir wieder mehr Vogelgesänge und -rufe hören, wie z. B. das laute, melodische Flöten der Mönchsgrasmücke oder den kurzen, scharfen Ruf des Buntspechts. In der Ferne ließ der Baumpieper seinen abwechslungsreichen Gesang vernehmen, den er mit fallschirmartig ausgebreiteten Flügeln in einem absteigenden Singflug darbietet.
Während unserer Wanderung durch den Wald kamen wir an Nadelbäumen vorbei, aus denen der sehr hohe, feine Gesang eines Sommergoldhähnchens zu hören war – der kleinste Vogel Europas. Weiter entfernt konnten wir die charakteristischen Rufe eines Kuckucks und einer Hohltaube hören. Auf dem Weg vor uns suchten hin und wieder Rotkehlchen, Amseln und Singdrosseln nach Nahrung.
Ein wenig enttäuscht von den bisher eher wenigen Beobachtungen machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Treffpunkt. Doch auf diesem letzten Teil unserer Wanderung hatten wir noch das Glück, eine Dorngrasmücke ganz nah zu beobachten. Und endlich konnten wir von weitem auch den Pirol hören.
Erstaunlicherweise entdeckten wir im Siedlungsbereich noch einige weitere Vogelarten, wie z. B. Gimpel, Girlitz, Stieglitz, Graureiher, Kormoran und Mäusebussard. Das Gimpelmännchen mit seinem leuchtend rosaroten Brustgefieder ist meistens mit seinem Weibchen zusammen unterwegs – so war es auch in diesem Fall. Der Trauerschnäpper, der dort in den vergangenen Jahren zu sehen gewesen war, tauchte leider nicht auf.
Auf dem Weg über den Osterfeuerplatz konnten wir in der Ferne noch das Storchennest sehen, auf dem ein Weißstorch brütete.
Insgesamt war es trotz des kühlen Wetters mit 36 Vogelarten doch eine recht erfolgreiche Exkursion.
Vogelkundliche Wanderung im Vorsfelder Drömling am 13.05.2023
Bericht: Ronja Schwenkler
Nach der reichen Beteiligung im Ilkerbruch führten wir die Exkursion im Vorsfelder Drömling in gemütlicher Runde durch. So blieb auch für die Teilnehmenden genug Zeit, dabei ein paar gute Bilder zu machen. Eine große Gruppe Kraniche saß auf den Wiesen weiter östlich, sodass wir diese leider nur hören konnten. Gleich zu Anfang hüpfte eine Heckenbraunelle über den Weg. Eine Bekassine führte ihren Balzflug vor und ein Baumpieper stieg im Singflug vor uns auf. Der Pirol sang in seinem angestammten Wäldchen. Im Röhricht entdeckte ein Teilnehmer ein Schwarzkehlchen. Aber halt, ich sah nur eine Rohrammer? Kurz darauf kam das Schwarzkehlchen zurück. So konnten wir beide von Weitem leicht verwechselbaren Arten parallel beobachten. Von Nahem sahen wir auch ein Kuckucksweibchen, und etwas weiter entfernt ein Kuckucksmännchen, dem wir beim Rufen zuschauen konnten. Gegen Ende der Wanderung beeindruckten uns einige balzende Kiebitze mit ihrem Flugspektakel. Insgesamt entdeckten wir 43 Arten auf der Exkursion, bei schönstem Wetter in dieser idyllischen Landschaft.
Artenliste (43): Amsel, Bachstelze, Baumpieper, Bekassine, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Dorngrasmücke, Drosselrohrsänger, Fasan, Feldlerche, Feldschwirl, Fitis, Gartenbaumläufer, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Goldammer, Graureiher, Haussperling, Heckenbraunelle, Höckerschwan, Kiebitz, Kohlmeise, Kormoran, Kranich, Kuckuck, Mauersegler, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Pirol, Rabenkrähe, Rauchschwalbe, Ringeltaube, Rohrammer, Schwarzkehlchen, Silberreiher, Singdrossel, Star, Stieglitz, Stockente, Turmfalke, Zaunkönig, Zilpzalp
Vogelkundliche Wanderung rund um Velstove 21.05.2023
Bericht: Ronja Schwenkler
Die Exkursion rund um Velstove, die das erste Mal durchgeführt wurde, verlief in familiärer Atmosphäre mit für das neue Gebiet beeindruckenden 45 Arten. Velstove zeigte sich als vielfältig: Nicht nur die üblichen Singvögel waren vertreten, sondern es gab auch Wasservögel wie Graureiher und Blässhuhn an der Kiesgrube, Hausrotschwanz & Co in Siedlungsnähe und Greifvögel wie Turmfalke, Mäusebussard und Rotmilan auf dem Feld zu sehen. Heute selten gewordene Agrarvögel wie Kiebitz und Wiesenschafstelze sowie Schwarzkehlchen kommen hier ebenfalls vor und ließen sich auch beobachten. Im Wald ertönte die singende Nähmaschine, der Waldlaubsänger. Auch bei dieser Exkursion freuten wir uns über einen singenden Baumpieper. Außerdem konnten wir ein Sommergoldhähnchen sehen und, für mich Prämiere in diesem Gebiet, einen Pirol hören! Insgesamt entdeckten wir mehr Arten als im Naturschutzgebiet Vorsfelder Drömling die Woche davor, obwohl Velstove ein „ganz normales“ Dorf ist. Daher war diese Exkursion ein voller Erfolg – wenn zwar nicht bezüglich der Teilnehmeranzahl, dann doch auf jeden Fall was die Artenliste angeht!
Artenliste (45): Amsel, Bachstelze, Baumpieper, Blässhuhn, Blaumeise, Buchfink, Dorngrasmücke, Eichelhäher, Elster, Fasan, Feldlerche, Fitis, Gartenbaumläufer, Gartengrasmücke, Goldammer, Graugans, Graureiher, Grünspecht, Hausrotschwanz, Haussperling, Höckerschwan, Kiebitz, Kohlmeise, Kuckuck, Mauersegler, Mäusebussard, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Pirol, Rabenkrähe, Rauchschwalbe, Ringeltaube, Rotkehlchen, Rotmilan, Schwarzkehlchen, Schwarzspecht, Singdrossel, Sommergoldhähnchen, Star, Stockente, Turmfalke, Waldlaubsänger, Wiesenschafstelze, Zaunkönig, Zilpzalp
Vogelkundliche Wanderung im Grafhorster Drömling am 28.05.2023
Bericht: Eike Bovensmann
Zur letzten diesjährigen Vogelexkursion durfte ich elf Teilnehmer*innen begrüßen. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir unsere Wanderung durch den Grafhorster Drömling entlang eines Gebüsches, aus dem eine Singdrossel ihren lauten und melodischen Gesang vernehmen ließ. Auch ein Sumpfrohrsänger trug sein Lied vor, in dem er die Gesänge anderer Vogelarten imitierte.
Der Weg führte uns an Wiesen vorbei, die mit gelben und rosa Blumen gesprenkelt und von Hecken durchzogen waren. Ein Neuntöter erweckte unsere Aufmerksamkeit, als er auf dem Zweig einer Schlehe landete. Diese Vogelart gehört zu den Würgern und bevorzugt Wiesen und Waldränder mit ausreichend Dornengebüsch. Der Neuntöter legt sich einen Nahrungsvorrat an, indem er Raupen und andere Insekten, Reptilien und sogar kleine Säugetiere auf Dornen spießt. Während wir diesen schönen Vogel beobachteten, sangen Feldlerchen um uns herum, immer wieder hörten wir die trillernden Laute eines Kuckuckweibchens und vernahmen die trompetenden Rufe von Kranichen aus der Ferne.
Aus Sträuchern und Baumbeständen waren hier und da eine Nachtigall sowie Garten-, Mönchs- und Dorngrasmücken zu hören. Am häufigsten sang die Goldammer mit der charakteristischen Tonfolge „si-si-si-si-si-si zii-düüh“, die man sich mit dem Satz „wie-wie-wie hab‘ ich dich liiieb“ gut merken kann. Auch der Merkspruch für den Gesang der Dorngrasmücke „He da, Sie da, gehen Sie mal weg da“ ließ sich gut nachvollziehen.
Die für den Drömling charakteristischen Gräben sind häufig mit Röhricht bewachsen, in dem sich die für diesen Lebensraum typischen Vogelarten aufhalten. Wir konnten dort Teich- und Schilfrohrsänger, Schwarzkehlchen und Rohrammern beobachten.
Auf dem Weg vor uns sahen wir hin und wieder eine Amsel, ein Jagdfasanenpärchen, eine Feldlerche und auch Feldhasen. Über uns flogen Kraniche, Kormorane und Stockenten vorbei. In der Ferne zog ein Rotmilan seine Kreise. Für diese eindrucksvolle Greifvogelart tragen wir übrigens eine besondere Verantwortung, weil mehr als die Hälfte der gesamten Weltpopulation in Deutschland brütet. Bei uns findet der Rotmilan noch recht viele strukturreiche, landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaften.
Auf unserer morgendlichen Wanderung durch diese reizvolle Landschaft konnten wir insgesamt 34 Vogelarten entdecken.