Auch wenn es in den vergangenen Wochen immer wieder geregnet hat, ist die Trinkwasserlage in Niedersachsen angespannt. Die vergangenen Hitzesommer und lange Trockenperioden machen Tieren und Pflanzen zu schaffen. Der BUND rät dringend dazu, sparsam mit Trinkwasser umzugehen - und zeigt auf, wie im Garten und im Haushalt Wasser eingespart werden kann.
In Deutschland lag der durchschnittliche Wasserverbrauch in den letzten Jahren bei ca. 130 Litern am Tag pro Person. Der Großteil des Wasserverbrauchs fällt bei der Körperpflege, der Toilettenspülung und beim Wäschewaschen an. Aber auch im Garten oder auf dem Balkon verbrauchen wir viel Trinkwasser. Dabei ist Trinkwasser in Deutschland ein hochreguliertes Lebensmittel mit sehr hoher Qualität und sollte auch als solches wertgeschätzt werden. Ein geringerer Wasserverbrauch schützt nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern schont auch den Geldbeutel.
Wasser sparen in Haushalt und Garten
Im Bad und in der Küche können mit Hilfe von sparsamen Duschköpfen, einer Spül-Stopp-Funktion bei der Toilette und wassersparenderen Wasch- und Spülmaschinen einige Liter reduziert werden.
Um den Wasserverbrauch im Garten zu reduzieren, empfiehlt der BUND, Regentonnen aufzustellen oder unterirdische Wasserspeicher einzubauen, in denen langfristig Wasser gesammelt wird. Auch sollte auf Gießzeiten geachtet werden. Besonders gut eignen sich die frühen Morgen- oder späten Abendstunden, denn zu dieser Zeit verdunstet das Wasser weniger stark. Auch eine Bepflanzung mit eher trockenheitsangepassten Arten kann dabei helfen, den Wasserverbrauch im Garten zu reduzieren. Ebenfalls sollte man darauf achten, seltener, dafür aber gründlich zu gießen. So entwickeln die Pflanzen ein tieferreichendes Wurzelwerk und können mit Trockenperioden besser umgehen. Generell gilt, dass Wiesen- und Rasenbereiche seltener gemäht werden sollten. Je kürzer der Rasen geschnitten ist, desto mehr Wasser benötigt er. Höhere Halme hingegen halten die Feuchtigkeit länger.
Indirekten Wasserverbrauch reduzieren
Zu den ca. 130 Litern Wasser, die eine Person in Deutschland täglich direkt verbraucht, kommt noch der tägliche indirekte (oder virtuelle) Wasserverbrauch. In Lebensmitteln, Kleidungstücken und anderen Produkten ist indirekt Wasser enthalten, das für ihre industrielle Herstellung oder für die Bewässerung während der landwirtschaftlichen Erzeugung eingesetzt wurde, z.B. beim Anbau von Baumwolle oder Lebensmitteln. Diese Betrachtung macht deutlich, dass sich unser Konsum auf die Wasserressourcen weltweit auswirkt. Der indirekte Wasserverbrauch in Deutschland liegt laut Umweltbundesamt bei über 7.000 Litern täglich pro Person. Mit einer nachhaltigeren Lebensweise, z.B. dem Kauf von saisonalen, regional angebauten Lebensmitteln, dem Reduzieren tierischer Produkte auf dem Speiseplan und dem umweltbewussteren Umgang mit Kleidung kann jede(r) den indirekten Wasserverbrauch reduzieren.
Wassermanagement als gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Zukunft
Der BUND setzt sich dafür ein, dass für Wolfsburg eine Wasserstrategie entwickelt wird. Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, muss es auch in Wolfsburg in Zukunft darum gehen, in der Stadtplanung und Stadtentwicklung das häufigere Auftreten von Starkregenereignissen und Dürreperioden zusammen zu denken. So muss es mit Nachdruck darum gehen, weniger Flächen zu versiegeln und mehr Regenwasser zu speichern und in der Fläche zu halten.